Wie alles begang und über uns...

 

Die Geschichte der Freizeitwerkstatt

 

Mit Webstühle begann die Geschichte.....

 

Die Freizeitwerkstatt Teufenthal hat schon eine längere Geschichte. Vieles dazu kann einer Jubiläumsansprache von Esther Möller aus dem Jahr 2009 entnommen werden. Bis 2011/12 hatte sie die Freizeitwerkstatt geleitet, zusammen mit zwei Frauen aus dem Dorf und mit ihrem Ehemann Poldi. Nach zehn Jahren hat sie dann die Leitung an den Verein Dorftreff übergeben, in der Hoffnung, dass die jüngere Generation mit neuem Elan die Freizeitwerkstatt weiterführen könne.

 

(Quelle: Wynentaler Blatt ;Mitg./moha.) Aus den alten Akten: Im Dezember 1948 haben sich vier Personen, darunter Ehefrauen von Mitarbeitern der Injecta mit Fräulein Schmölz, der Fürsorgerin der Injecta, zur Gründungsversammlung zusammengefunden. Fräulein Schmölz übernahm die administrative Organisation und unterstützte das Vorhaben nach Kräften. Als Gründungskapital haben sie zusammen Fr. 22.-- in die Kasse gelegt mit dem Ziel, im Februar 1949 als Verein Freizeitwerkstatt zu starten. Von der Kommission für Freizeitgestaltung des Kantons Aargau ist ein weiterer Zuschuss von Fr. 400. -- dazu gekommen und die Pro Juventute des Bezirks Kulm hat Fr. 500.-- als Subvention überwiesen. Das war das Startkapital. Es mussten Leiterkursbücher und Werkzeuge gekauft werden. So blieben bis Ende August 1949 noch Fr. 26.65 in der Kasse. Ab 1956 bis 1968 konnten sechs Webstühle für insgesamt Fr. 2’700.-- erworben werden. In den darauffolgenden Jahren kam nochmals ein Webstuhl dazu. Etliche Dokumente aus den Jahren 1960 bis 1980 sind noch vorhanden, Kursprogramme, Fotos von Ausstellungen, Protokolle und Abrechnungen.

Anekdoten aus einer Familientradition

Die Arbeit an Webstühlen stellte früher für die Bevölkerung in unserer Region eine wichtige Einnahmequelle dar. Ein  Enkel aus der Familie Gacond  weiss noch viel von den Aktivitäten seines Grossmamis zu erzählen: «Als die Töchter ausgeflogen waren, wollte unser Grossmami, Maria Gacond-d’Agostini, wieder in ihrem Beruf arbeiten gehen. Das erlaubte ihr der Grandpapa zwar nicht, sagte aber, sie könne schon etwas machen, etwas Soziales, er hätte da schon eine Idee …» Und weiter ging die Geschichte in Richtung Freizeitwerkstatt. «In den ersten Jahren haben die Frauen auf Webrahmen gewoben. Unser Grossmami war damals ein paarmal für längere Zeit in der Webstube Nesslau um das Weben von Grund auf und bis zur Meisterschaft zu erlernen, um dann ihr Wissen in Kursen weiter geben zu können.» Die Familie Gacond hat das Wesen der Freizeitwerkstatt massgeblich mitgeprägt: «An Kursen ist von unseren Grosseltern insbesondere auch das Peddigrohr- und Korbflechten beigetragen worden», erinnert sich der Enkel noch an jene Zeit. 

Die Rolle der Injecta

Von der Firma Injecta hat die Freizeitwerkstatt viel Werkzeug für die Holz-, Metall- und Porzellan Bearbeitung geschenkt bekommen, wie Kreissäge mit Motor und Bock, Hobelbänke, Schränke, Schleifstein etc. Leider ist von diesem Material nichts mehr vorhanden. Ebenso wurden Räumlichkeiten im Wohlfahrtshaus zur Verfügung gestellt. Im 2009 ging das Wohlfahrtshaus dann in privaten Besitz über. Vorher konnte aber dort noch ein schönes Fest gefeiert werden zum 60-jährigen Bestehen der Freizeitwerkstatt.

Versunken im Dornröschenschlaf

Ab dann bot die Freitzeitwerkstatt unter dem Patronat des Verein Dorf-Treff regelmässig Kurse für Kinder und Erwachsene an. Aus dem Verein Freizeitwerkstatt Teufenthal wurde eine einfache Gesellschaft. Doris Vogel hatte bis ins Jahr 2016 die Leitung inne und organisierte jeweils ein Jahresprogramm mit dem Schwerpunkt Kinder/Familie Basteln. – Die Anlässe fanden im Vereinslokal, dem «Dorf-Treff» im alten Kindergartenprovisorium statt, bis dieses marode Gebäude abgerissen werden musste. – Als Doris Vogel die Leitung abgab, verfiel die Freizeitwerkstatt in einen Dornröschenschlaf. Der Verein Dorf-Treff suchte intensiv eine Nachfolge. Im Herbst 2018 übernahm dann die Freizeitwerkstatt-Teufenthal die Leitung.